Katze und Mensch

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Katze und Mensch

Katzen und Menschen haben eine lange gemeinsame Geschichte und eine einzigartige Beziehung. Der Mensch schätzt heute die Gesellschaft der Katze als Sozialpartner, während die Katze von den Vorteilen des Lebens in menschlicher Obhut profitiert.

Die faszinierende Beziehung zwischen Katzen und Menschen erstreckt sich nicht nur über Jahrtausende, sondern hat auch dazu geführt, dass die Bedürfnisse der Katze vermehrt erforscht wurden. Die Geschichte der Katzenernährung z.B.ist nicht wenig erstaunlich und spiegelt den tiefen Einfluss wider, den Katzen auf das menschliche Leben haben.

Nach einer Erklärung zu den einzelnen heute erhältlichen Katzenfutterformulierungen wird auf die Beziehung und die Probleme im Bezug auf das Miteinander eingegangen.

Katze und Mensch: Unglaublich wie Katzenfutter entstand

Katzen gehören seit ca. 10 000 Jahren zu den Wegbegleitern des Menschen. Sie schlossen sich dem Menschen an, als dieser begann sesshaft zu werden. Sie profitierten in den Getreidelagern von einer Vielzahl an Mäusen.
Vor ca. 3600 Jahren wurden sie im alten Ägypten zu Hauskatzen. Katzenfutter waren Reste vom Tisch  und die Katzen fraßen die damals herrschenden Mäuse- und Rattenplagen.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts (Industrialisierung, ca. 1840/50) begann man in England mit ersten Katzenausstellungen und planmäßiger Katzenzucht. Damit wurde die Katze auch als Absatzmarkt für Industriefutter interessant. 1870 wurde das erste kommerzielle Katzenfutter erwähnt, entwickelt auf Basis eines Rezeptes für Schiffszwieback. Der nächste Nachweis für kommerziell hergestelltes Katzennassfutter lässt sich auf das Jahr 1928 zurückverfolgen. Katzentrockenfutter wird vermehrt seit 1962 hergestellt. Die ersten Herstellungsversuche hatten rein pflanzliche Rezepturen wie sie für Schaf- und Rinderfutter Verwendung fanden als Grundlage. Das bedeutet viel Getreide, kaum Fleisch, letzteres meist von minderwertiger Qualität.

Bis zu dieser Zeit war die Katze Selbstversorger in Form von Mäusen, Ratten und gelegentlich Vögeln und Kleinsäugern, was bis heute ihre natürliche Nahrungsquelle darstellt. Die Vorfahren unserer Hauskatzen entstammen unter anderem den Savannen, also wüstenähnlichen Landstrichen, was eine Anpassung an ihr Trinkverhalten erforderte. Die Katze hat sich an diese Bedingungen angepasst, indem sie hauptsächlich über die Nahrung Wasser zu sich nimmt und damit nicht auf ein externes Angebot angewiesen ist.

Katze und Mensch – Fakten kurz zusammengefasst

  • Die Katze lebt schon seit 10000 Kahren mit dem Menschen, aber erst seit ca. 95 Jahren gibt es industriell hergestelltes Katzenfutter.
  • Die ersten Ausflüge in die Entstehung der industriellen Nahrung der Katze entsprachen nicht einmal annähernd den Bedürfnissen und Anforderungen einer Katze an eine adäquate Ernährung. Trotzdem hat sich vieles bis heute gehalten und ist als minderwertig zu deklarieren.
  • Eine Maus oder Ratte liefert den Bauplan für ein gutes, getreidefreies Katzenfutter.
  • Katzen und Menschen leben heute sehr eng zusammen
  • Katzen sind Fleischfresser und keine Gemischtköstler wie der Hund
  • Katzen haben keine Getreideunverträglichkeit! Getreide ist entwicklungsgeschichtlich auf ihrem Speiseplan nicht vorhanden und gehört nicht in ein gutes Katzenfutter.
Katze Und Mensch Grafik

Katze und Mensch sind sich über die Jahre immer näher gekommen. Während die Katze zunächst nur in der Umgebung des Menschen wohnte, meist in Ställen, auf den Höfen und in den Scheunen, veränderte sich das Verhältnis mit Beginn der Industrialisierung. Katzen zogen nun auch in die Häuser und Wohnungen, womit auch die Nachfrage nach einer Erleichterung und hygienischen Aufbereitung des Futters entstand.

In den folgenden Kurzabschnitten werden die einzelnen Futterarten kurz und anschaulich erklärt. Für weitere Fragen schreib mir gerne eine Mail.

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Katze und Mensch -Was zeichnet ein gut verträgliches Katzenfutter aus?

Den Bauplan „Maus“ vor Augen,  finden wir in einem guten Katzenfutter Muskelfleisch, Ballaststoffe (Fell, Pfoten, Schwanz), Mineralstoffe (Knochen), die Innereien und minimal Getreide, Früchte oder Obst (Mageninhalt)

Mehr nicht!

Was finden wir heute in einem sogenannten guten Katzenfutter?

Alles andere als das, was drin sein soll.

Katze und Mensch – Was sind Ergänzungs-futtermittel?

Dieser Sorte Futter sind keine Vitamine und Spurenelemente zugesetzt. Sie bestehen aus reinem Fleisch oder Fisch. Diesen Dosen wird auch kein Taurin zugesetzt. Taurin ist für Katzen essentiell ( sie können es nicht selbst herstellen, aber es ist für ihre Gesunderhaltung  wichtig)

Solche Futter werden entweder in Ergänzung mit einer Vollnahrung oder mit dem Zusatz von Taurin gefüttert (Pulver zusetzen oder Paste geben)

Ergänzungsfuttermittel sind als getreidefreies Katzenfutter geeignet.

Katze und Mensch – Katzenvollnahrung

Der Begriff Katzenvollnahrung beinhaltet, dass ein Rundum-Sorglospaket angeboten wird:  mit allen Vitaminen, Spurenelementen und andere Mineralstoffen.

Dabei bedient man sich häufig eines hohen Anteils an Kohlenhydraten (viel billiger als Fleisch) und vieler künstlicher Vitamine.

Die Futtermittelindustrie verkauft heute noch genauso wie vor 95 Jahren Futter als hochwertig, die nach wissenschaftlichem Stand vielleicht vertretbar sein können, mit artgerecht und natürlich aber nicht mehr viel zu tun haben.

Bei ca. 15 Millionen Katze in deutschen Haushalten und einem Verkauf von Heimtierfutter von rund 4 Milliarden Euro im Jahr 2021 kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, ob die Gesundheit oder der Verkauf bei der Produktion in den Vordergrund gerückt werden.

Der Markt ist riesig und das Unwissen bzw. die Aufklärung sind gering, so dass es für den besorgten Katzenbesitzer sehr schwierig ist, die richtigen Schlüsse zu ziehen und nicht in Werbungsfallen zu tappen.

Gutes Katzenfutter Kitten
Richtlinien zur Beurteilung eines guten Katzenfutters für den Katzenbesitzer:

Wir konzentrieren uns bei der Auswertung auf die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, nicht auf die analytischen Bestandteile

  • Nassnahrung enthält ca. 30 % Feuchtigkeit, 70 % sollte über Fleisch und tierische Nebenprodukte gedeckt werden. Die Feuchtigkeit ist nicht immer deklariert

Es sollten maximal 4 % Kohlenhydrate in Form von Gemüse oder Obst im Futter enthalten sein.

  • Was an erster Stelle steht unter „Zusammensetzung“ ist prozentual am meisten im Futter enthalten

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Gutes Katzenfutter hungrige Katze

Katze und Mensch – Getreidefreies Katzenfutter

Du hast ein wenig Zeit im Futterladen übrig?

Dann schau Dich einmal aufmerksam beim Katzennassfutter um und betrachte die Deklarationen.

Auf dem Heimtiermarkt wird hochpreisig von den Katzenbesitzern oft mit hochwertig übersetzt, was aber ein Irrtum ist.

Getreidefreies Katzenfutter ist auch nicht wirklich immer getreidefrei.

Getreide zählt genau wie Obst und Gemüse zu den Kohlenhydraten, Hülsenfrüchte zum Teil auch. Letztere enthalten aber auch viel pflanzliches Eiweiß.

Getreide und gerade Weizen, Gerste, Soja sind als minderwertig in der Katzennahrung anzusehen, werden aber aus Preisgründen gerne verarbeitet.

Katze und Mensch – 3 wichtige Fakten zum Katzentrockenfutter

Trockenfutter brauchen zur Herstellung einen hohen Anteil an Kohlenhydraten (ca. 40 – 70 %), damit formbare Brocken entstehen können. Kohlenhydrate liefern die Klebstoffe, damit die Brocken stabil bleiben und nicht zu Krümeln zerfallen.

Selbst getreidefreie Trockenfutter enthalten damit einen 10 – 18 x so hohen Anteil an Kohlenhydraten, wie die Katze eigentlich verträgt. Das mag in Phasen schlechter Gewichtszunahme gelegentlich tolerabel sein, aber unsere Katzen sind heute in der Praxis häufig übergewichtig.

Die Katze als Wenigtrinker bezieht die Flüssigkeit aus der Nahrung: Trockenfutter hat ca. 8 – 10 % Feuchte, während Nassfutter ca. 80 % Feuchtigkeit enthält

Kohlenhydrate sind in der Nahrung für die Gewichtszunahme zuständig.

Gewicht wird reduziert, wenn man eine proteinhaltige Diät anstrebt.

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Fazit zum Futter:

Unsere Nahrung und unser Katzentrockenfutter sind heute einem Chemiebaukasten sehr ähnlich. Durch viele deutsche Rechtsnormen dürfen in einer Trockennahrung zum Beispiel nur Fleischmehle verarbeitet werden. Auch die zugesetzten Kohlenhydrate, die man beim Trockenfutter benötigt, um überhaupt eine formbare Masse zu bekommen, müssen zuerst getrocknet und gemahlen werden. Das sind sehr viele thermische Einzelschritte.

Diesen Mehlen werden dann künstliche Zusatzstoffe zugesetzt, um Vitamin- und Mineralgehalt zu optimieren. Außerdem fügt man wieder Wasser hinzu, um einen knetbaren Teig zu bekommen, aus dem dann im Trocknungsverfahren die einzelnen Brocken hergestellt werden.Viele thermische Prozesse sind hier beteiligt, so dass aus den ursprünglich frischen Inhaltsstoffen ein Trockenfutter entsteht. Bei diesen thermischen Prozessen gehen die natürlichen Eiweißstrukturen verloren und werden verändert.

Es gibt Katzen, die damit zurechtkommen (können), aber auch sehr viele die heute chronisch krank sind. Der erste Weg im Krankheitsfall und zur Gesunderhaltung sollte immer die Umstellung der Ernährung zu einem getreidefreien Katzen(nass)futter sein. Getreidefreie, offen deklarierte Katzenfutter sind hochwertige Katzenfutter.Offen deklariert bedeutet, dass alle Inhalsstoffe einzeln aufgeführt sind, so dass Du als Kateznbesitzer ganz genau beurteilen kannst, ob du die einzelnen Komponenten füttern möchtest oder nicht.

Im Alltag der Industrie und der Werbung wird hochwertig anders definiert. Bitte vergiß nicht, dass es hier ums Geld verdienen geht und der Futtermittelindustrie bekannt ist, dass für den Katzenbesitzer im Gesundheitsfall die Akzeptanz wichtiger als der Inhalt ist.

Mit der Ernährung beschäftigt man sich meist erst im Krankheitsfall…..Möchtest Du vorbeugen und für deine Katze eigene Rezepturen herstellen, bei denen Du ganz genau weißt, was darin ist? Dann habe ich hier etwas für Dich

 

 

 

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Katze und Mensch – wenn eine intakte Beziehung plötzlich kippt

Katze und Mensch – Katze unsauber

Im Zusammenleben zwischen Katze und Mensch spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, damit es reibungslos funktioniert. Oft ändern sich im Laufe des Zusammenlebens aber Faktoren, so dass eine bis dahin stabile Beziehung plötzlich umkippt und belastet statt erfreut, z.B. wenn die Katze unsauber wird. Mein genialer Ratgeber Katze unsauber gibt Dir viele hilfreiche Tipps und Erklärungen.

Katze und Mensch – aggressives Verhalten

Eine andere Variante ist die plötzliche Aggressivität des Lebenspartners Katze, die aufgrund der scharfen Zähne und Krallen oft auch zu bösen Verletzungen führen kann. Hier ist nicht das spielerische Verhalten einer Jungkatze gemeint, die am Partner Mensch statt am Partner Katze ihre Fähigkeiten erlernt, eine Beute zu belauern und zu fangen.

Jungkatzen im Sozialverband spielen sehr wild und wüst miteinander. Krallen und Zähne kommen zum Einsatz, um sich auf das spätere Leben vorzubereiten. Dieses jugendliche Jagd- und Spielverhalten wird von manchen Katzenbesitzern fehlgedeutet und als Aggression interpretiert. Wenn Du und Deine Wohnung weder als Kratzbaum noch als Sparringpartner herhalten möchten, solltest Du Dich nicht für eine junge Katze entscheiden, sondern lieber einen deutlich dankbareren Senioren zum Lebenspartner wählen.Ein kleines anschauliches Video wie Katzen spielen findest Du hier.

Handelt es sich tatschlich um Aggressivität und nicht um Spielverhalten, ist eine Verhaltenstherapie angezeigt. In einem Gastblog habe ich die Verhaltenstherapeutin Claudia von Katzenseelchen.de gebeten, Verhaltenstherapie zu erklären.

Katze und Mensch – die Seniorenkatze

Seniorkatzen haben ganz andere Bedürfnisse und Erwartungen an ihre Umgebung als es zum Besipiel Kitten haben. Eine alte Katze braucht keine Spiel- und Raufphasen mehr, liegt lieber in der Sonne, benötigt Zuwendung und viel Ruhe und Regelmäßigkeit, sowie eine dem Alter angepasste hochwertige Ernährung.

Auch gibt es bestimmte Erkrankungen, die eher im Alter zu finden sind, wie die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die zu den typischen Erkrankungen der älteren Katze zählt. Ich selbst habe die Erfahrung machen dürfen, dass die Weisheit, Güte und Dankbarkeit einer Seniorenkatze  herzerwärmend sind und ein Geschenk, dass ich niemals missen möchte. Sie würdigen die Pflege und Betreuung auf eine ganz einzigartige und besondere Weise. Ein Senior aus dem Tierheim oder aus einer schlechten Haltung schenkt seinem neuen Menschen eine ganz eigene und anrührende Beachtung, die so viel zurückgibt, wie es ein Jungtier aufgrund seiner fehlenden Erfahrung niemals vermag. Jungkatzen sind toll, daran besteht kein Zweifel, aber ich würde jedesmal wieder einen Senioren einer Jungkatze vorziehen.

Katze und Mensch – Kitten

Eine kleine Katze ist etwas wunderschönes und niedliches, aber kleine Katzen werden genau wie kleine Menschen irgendwann einmal groß und das Niedliche verschwindet. Die Heranwachsendenphase kann sehr herausfordernd und schlafraubend werden, je nach Erziehung und räumlichen Möglichkeiten. Je nach Rasse shaben die Kitten etwas unterscheidliche Bedürfnisse an Bewegung, Spiel und Raumangebot. Was sie aber alle benötigen und was die Voraussetzung für ein langes gesundes Leben ist, ist die adäquate, getreidefreie gesunde Ernährung.

Katze und Mensch – die behinderte Katze

Wie bei allen Lebewesen gibt es auch bei den Katzen Jungtiere, die behindert geboren werden oder aufgrund einer Infektion oder eines Unfalls eine Behinderung erleiden. Dieses kann sehr vielfältig sein: von Epilepsie über Missbildungen, fehlende Gliedmaßen, Ataxie bis hin zu Lähmungen oder auch der frühe Tod.

Ich selbst habe zwei blinde Kater, von denen einer noch zusätzlich Epileptiker ist. Sein Name ist Novi und du findest ein Bild von ihm in der Galerie von Wer ist Katzendoc?

Auch ein schwanzloser BKH-Kater namens Mini ist Teil der Katzenfamilie, der mit einer Anamalie des Blasenschließmuskels geboren wurde. Er kann seine Verdauung nicht selbst steuern und hat eine Überlaufblase. Er lebt seit April 2023 bei uns und ist ein ansonsten quicklebendiges liebenswürdiges Kerlchen.

Behinderte Katzen zu halten erfordert immer einen höheren Pflegeaufwand und oft auch bestimmte Sicherheitsüberlegungen, um das Tier entsprechend seinen Behinderungen so gut es geht zu unterstützen. Dass auch behinderte Katzen eine ganz adäquate, gesunde und getreidefreie Ernährung brauchen versteht sich hoffentlich von selbst!

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